“Gemeinsam für unseren Boden” arbeitet gegen den Bodenverbrauch

Die Initiative “Gemeinsam für unseren Boden” brachte am 6. und 7. Oktober 2020 österreichische ExpertInnen zum Dauer-Problem des hohen Bodenverbrauchs zusammen. Ziel ist, den Bodenverbrauch in Österreich langfristig zu reduzieren.

ExpertInnen aus fünf Bundesländern zu den Fachbereichen Raumplanung, Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft und Bodenschutz arbeiteten an konkreten Lösungsvorschlägen zur Reduktion des Bodenverbrauchs.

In einer vorangegangenen on-line Tagung im Mai 2020 wurde die generelle Faktenlage bereits gesichtet. Die Expertinnen sehen die Notwendigkeit einer Stärkung der Raumordnungsgesetze und deren Verbindlichkeiten, die Überarbeitung von Fördermechanismen und den vermehrten Schutz von Boden im Rahmen von Verfahren wie UVP und SUP bzw. Verkehrs- und Siedlungsplanung.
Weiters sollten das Leerstands-Management (für Gewerbe und Wohnen) ausgeweitet sowie Baulandsicherungsverträge forciert werden. Die Ausweisung von landwirtschaftlichen Vorrangflächen für den Bodenschutz und die Ernährungssicherung, eine verstärkte Bedarfsprüfung des Bodenverbrauchs in den Gemeinden sowie die intensive Vernetzung von Boden und Klima sind weitere Empfehlungen.

In der aktuellen Tagung wurde an drei Schwerpunkthemen gearbeitet:
• Wie kann unvermeidlicher Bodenverbrauch ausgeglichen werden.
• Wie können vorhandenen Bodenressourcen langfristig vor Verbauung geschützt werden?
• Wie kann die Nutzungseffizienz bei der bereits gebauten Infrastruktur gesteigert werden?

Zu allen drei Schwerpunkten wurden Mechanismen, Zuständigkeiten und politische Adressaten herausgearbeitet.
Nach Ansicht der ExpertInnen ist genug Grundlagenwissen rund um das Thema Bodenschutz vorhanden – wesentlich ist nun, in die gemeinsame Umsetzung zu kommen!

„Gemeinsam für unseren Boden“ sieht sich als fachliche bottom-up Initiative mit der Bestrebung den bestmöglichen fachlichen Konsens zum Thema Bodenverbrauch zu finden. Die Initiative hat sich aus der Tatsache heraus gebildet dass die Kompetenzen zum Bodenverbrauch auf neun Bundesländer und verschiedenen Fachbereiche aufgeteilt sind.

Die Initiative “Gemeinsam für unseren Boden” wird von folgenden Organisationen unterstützt: Land Oberösterreich, MA 22 Wien, AGES, Umweltbundesamt, Umweltanwaltschaft Wien und BMK.

Folgeveranstaltungen sind für Dezember 2020 und Frühling 2021 vorgesehen.

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